zu diesen Predigten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jeder der Texte enthält die gesamte Predigt Jesu, das Wort Gottes, Christus:

Alle Menschen sind von ihrem Anfang an unbedingt, unendlich, unüberbietbar bergend geliebt. - »Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte« (1 Kor 9,16b).

»Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch um so gewisser« (Phil 3,1b).

Jede Predigt ist das gesamte Wort Gottes; jeder Text, mit dem gepredigt wird, wird gelesen im Lichte Jesu gesamter Predigt. Ob mit einer Stelle des Alten Testamentes gepredigt wird, mit irgendeiner Stelle aus einem Paulus-Brief, mit dem Tagesgebet aus der Heiligen Messe oder sonst einem Gebet, das Ergebnis ist dieselbe einzige Aussage Jesu: Gottes unendliche Liebe zu jedem Geschöpf. Jeder Versuch, nicht mit, sondern über eine Stelle zu predigen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das Ergebnis ist so niemals: Christus, unser Wort über uns, die über all unsere Angst stellende Auferstehung jedes Menschen seit Zeugung und Geburt, unser restloses Geborgensein in der himmlischen Gemeinschaft Gottes mit Gott, sondern höchstens eine Aussage über eine der Eigenschaften des Evangeliums. Über das Evangelium läßt sich beispielsweise sagen, dass es unausdenkbar ist, die Sünde vergibt, Gemeinschaft ermöglicht usw.

Jede Seite der Bibel ist Urkunde ein und desselben christlichen Glaubens, dass es ein und derselbe Heilige Geist ist in Jesus von Nazaret und jedem anderen.

Liebe will erkannt werden; sie besteht darin, dem anderen Gutes zu wollen; und als solche will sie erkannt werden. Auch Gottes unendliche Liebe will erkannt werden: Gott will, dass gepredigt wird, und Gott ist bei uns endlichen Menschen bei der Aufdeckung unseres Unbegrenzt-Geliebtseins auf jeden Christen angewiesen. Suchet zuerst das Reich Gottes bekannt zu machen (vgl. Lk 12,31); das gilt für alle Christen gleichermaßen. Die Laien im allgemeinen Priestertum sind der Welt gegenüber verantwortlich, die Amtspriester haben Teil am allgemeinen Laientum der Christen und sind zu deren Bestätigung eingesetzt: auch für die Gemeinde kommt der Glaube wie für jeden einzelnen ausschließlich vom Hören (Röm 10,17).

Die Predigt Jesu verstehen Christen als göttliche Selbstoffenbarung, als Christus, den mit dem Geist Gesalbten. Dass Gott jeden Menschen über jedes geschöpfliche Maß hinaus liebt, ist das letzte Wort über alle Wirklichkeit: Diese Glaubensaussage der Christen will in einem unüberbietbaren Sinn verstanden werden. Aussagen in bezug auf Gott und sein Verhältnis zu uns sind nur als unüberbietbare Aussagen sinnvoll: Christus als des Vaters Wort über uns, also als »unser Wort« über uns, zu verstehen, macht keinen Sinn, wenn es eine weitere Aussage gibt, die uns unseres Menschseins wegen ebenso angeht. »Unser Wort« läßt also weder Abschwächung noch Steigerung zu.

Von mehreren Glaubensaussagen zu sprechen, macht insofern auch nur einen Sinn, als sie nicht additiv ergänzend zueinander verstanden werden, sondern als Variation ein und derselben Aussage, dass wir Gemeinschaft mit Gott haben, mit unterschiedlicher Akzentsetzung oder schlicht als Entfaltung ein und derselben Grundwirklichkeit: Die Selbstmitteilung Gottes geschieht in mitmenschlichem Wort, das uns die Wahrheit über uns erkennen läßt. Angesichts Gottes maßlosen Interesses an uns ist alles ohnmächtig, was uns Angst macht.

Gottes Wort über uns, »unser Wort«, ist das unüberbietbare Wort über die Gesamtwirklichkeit; es läßt sich nicht einordnen. Es ordnet vielmehr selbst alles andere ein.

Jeder der folgenden Texte enthält »unser Wort«. Sie wollen dem Glauben dienen, unserem Anteilhaben am Vaterverhältnis Jesu. Auf Grund »unseres Wortes«, Gottes Wort über uns, wollen wir gern mit derselben Liebe geliebt sein, mit der wir geliebt sind, von Herzen gern, mit derselben Liebe, in der der Vater von Ewigkeit her dem Sohn zugewandt ist, dem Heiligen Geist.